Die Kurstadt Meran ist neben der Landeshauptstadt Bozen ein unbedingt sehenswertes „Highlight“ Südtirols. Die Passerstadt war schon im Zuge der vorletzten Jahrhundertwende Ausflugsziel bzw. Urlaubsdestination für viele Gäste aus ganz Europa und hat seit damals nichts an ihrem Flair eingebüßt.
Nach wie vor bezaubernd ist ein Spaziergang entlang der Passerpromenade in Richtung Tappeinerweg, welcher nach dem in Meran wirkenden Arzt Franz Tappeiner (1816-1902), der 1893 (!) aus eigenen Mitteln die ersten zwei Kilometer der Promenade anlegen ließ, benannt wurde.
Der ungefähr 4 Kilometer lange Spazierweg führt durch eine blühende Gartenlandschaft oberhalb der Dächern von Meran mit herrlichem Blick auf die Stadt und das Etschtal.
Der Tag in Meran kann mit dem Besuch der berühmten Gärten von Schloss Trauttmansdorff kombiniert werden, was zudem ein besonderes Erlebnis für Natur-Liebhaber darstellen sollte.
Je nach Lage blüht von Mitte April bis Mitte Mai das gesamte Etschtal von Salurn bis nach Mals im Vinschgau; der immer intensivere Anbau verschiedenster Apfelsorten bringt mit sich, dass sich im Frühjahr Millionen von weißen Apfelblüten vom Unterland über das Überetsch und Bozen und weiter nach Meran ausbreiten.
Wer einmal mit dem Fahrrad zwischen Bozen und Meran entlang der zahlreichen Radwege in dieser Zeit gefahren ist, kennt den unverkennbaren Duft der Apfelblüte und die unvergesslichen Eindrücke, die die unendliche Blütenpracht hinterlässt.
Da der Vinschgau etwas höher gelegen ist, beginnt dort die Apfelblüte erst gegen Anfang Mai, so dass sich die Blütezeit eben vom Süden Südtirols bis in den Obervinschgau über einige Wochen des Frühjahres verfolgen lässt. Ein sehr lohnendes Ereignis für Naturliebhaber in Südtirols.
Heute starten wir von Tramin, dem romantischen Weindorf südlich des Kalterer Sees, um dann in Richtung Süden Richtung Kurtatsch durch die „Möser“ zu gehen. Der Weg ist nicht besonders gut ausgeschildert, obwohl er teilweise ein sehr alter Weg sein dürfte, da ihn scheinbar bereits die Römer benutzt haben. Wir gehen somit in den jetzt zu blühen beginnnenden Obstgärten und sind beeindruckt von den vielen nach alter Tradition ohne Mörtel erbauten Stützmauern, die das steile Gelände gegen den Hang hin stabilisieren. Jeder Quadratmeter wird entsprechen von Reben besetzt, welche im Herbst den herrlichen Cabernet entstehen lassen.
Da das Frühjahr gerade beginnt, sind die Reben noch kahl, aber sie „weinen“. Dort wo sie über den Winter geschnitten wurden (Wunden), drückt der wiederkehrende Lebensgeist im Frühjahr den Saft aus den Zweigen, so dass dieser zu Boden tropft. Im Volksmund „rearn“ oder „woanen“ (beiden steht für weinen) die Reben.
Nach ungefähr 3 Kilometern Fußmarsch erreichen wir eine steile, aber gut mit einer Treppe erschlossene Schlucht mit einem Bach, welche uns direkt hinauf zum ebenso romantischen Weindorf Kurtatsch führt. Kurtatsch besticht durch eine ziemlich einheitliche, sehr alte und traditionsreiche Bauweise, welche sich an vielen alten Höfen erkennen läßt. Besonders interessant ist der Wein-Lehrpfad, der direkt unterhalb des Dorfes beginn.
Wir aber gehen am Hauptplatz weiter, noch ein Stück hinauf um dann nach 300 Metern den sehr romantischen und aussichtsreichen Weingüterweg leicht abfallend nach Tramin zurückzugehen. Sehr lohnend ist in Tramin eine abschließende Einkehr in das neue Probelokal der Weinkellerei Tramin, deren Kellermeister Willi Stürz in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von nationalen und internationalen Auszeichnungen für die edlen Tropfen erhalten hat.
Tramin liegt wie Kaltern mit seinem berühmten See südlich von unserer Ferienwohnung in Eppan und lohnt zu allen Jahreszeiten für einen Ausflug.
Direkt am Rande der Kurstadt Meran liegt einer der „schönsten Gärten Italiens“, zu der die bezaubernde Gartenanlage in der Südtiroler Kurstadt unlängst gekürt wurde. Anfang April öffnen die Gärten von Schloss Trauttmansdorff ihre Tore und heißen den Frühling mit farbenprächtigen Zwiebelpflanzen, strahlenden japanischen Zierkirschen und eleganten Magnolien willkommen.
Besonders sehenswert der „Wasserfall“ aus mehr als 20.000 Violen, der sich in Blumenfarben strahlend über die Hänge der Waldgärten ergießt.
In den Gärten von Schloss Trauttmansdorff wandeln Gäste und Einheimische auf gewundenen Pfaden durch vielfältige Waldgärten, entdecken die antike Gartentradition Japans und spazieren durch mediterrane Landschaften, geprägt von Zitrusfrüchten, uralten Olivenbäumen und Lavendelduft.
Die Gärten liegen ein halbe Autostunde von ihrer Unterkunft in Eppan entfernt und sind zu jeder Jahreszeit (außer Winter) ein lohnendes Ausflugsziel.
Vom Ferienort Eppan an der Südtiroler Weinstrasse führt entlang der früheren Bahntrasse, welche den Weinort Kaltern bzw. die Mendelbahn mit der Landeshauptstadt Bozen verbunden hat, ein gut erschlossener und einfach befahrbarer Fahrradweg in Richtung Bozen. Vor den Toren Bozens biegt dieser unter anderem in Richtung Süden, dem Fluss Etsch entlang, ab. Der Fließrichtung des Wassers folgend wird man Zeuge, wie sich die Flüsse Eisack, aus dem gleichnamigen Eisacktal kommend, mit der aus dem Vinschgau bzw. dem Etschtal kommenden Etsch vereinigt und sich in Richtung Süden gemächlich fortbewegt.
Der Radweg verläuft entlang dem Flußufer und ist bis nach Auer entsprechend leicht abschüssig. Nach etwa 15 km, kurz vor der Ortschaft Auer, halten wir uns der Beschilderung des Radweges folgend, in Richtung Kaltern bzw. Kalterer See. Letzteren erreichen wir nach weiteren 5 ebenen Kilometern und es eröffnet sich die angenehme Wein- und Obstlandschaft des Südtiroler Unterlandes.
Nach einer Stärkung in einer Eisdiele am Kalterer See führt der Weg nun ständig leicht ansteigend durch die frühlingshafte Rebenlandscahft in Richtung Norden hinauf in das Weindorf Kaltern. Dort angekommen gilt es wieder den Radweg auf der alten Bahntrasse zu wählen, um vorbei an einigen Kinderspielplätzen für unsere Kleinen, wieder an den Ausgangspunkt St. Michael Eppan zu gelangen. Alternativ kann vom Kalterer See aus der Radweg durch das Lavasontal gewählt werden.
Die Gäste der Ferienwohnung in Eppan Berg erwartet ab St. Michael noch ein viertelstündiger, letzter Anstieg bis nach Eppan Berg, aber dafür entschädigt ein sagenhafter Ausblick auf einen Großteil der zurückgelegten Strecke.