Wanderung auf den Schneeberg zur alten Bergwerksiedlung St. Martin am Schneeberg

Unsere heutige Wanderung führt uns vorbei an der Kurstadt Meran in das hinterste Passeiertal, wo wir dann die Timmelsjochstrasse in Richtung Norden befahren. An der Schneebergbrücke angekommen gehen wir nun in stetiger Steigung dem Weg Nr. 31 folgend den ehemaligen Knappenweg hinauf durch einen schönen Lärchenwald, der besonders im Herbst durch seine Herbstfärbung besticht.

See mit erzhaltigem Gestein am Schneeberg
See mit erzhaltigem Gestein am Schneeberg

Nach ungefähr 1,5 Stunden erreichen wir die ersten Vorbooten des alten Bergwerkes Schneeberg, den Ausgang des Karlsstollen, der als „Erbstollen“ (durch diesen Stollen wurden viele der zahlreichen, darüber liegenden Stollen entwässert) diente. Ab hier beginnt auch einer der insgesamt drei gut ausgeschilderter Lehrpfad bis zum Ziel auf die Schneeberghütte. Nach einigen weiteren Minuten aufwärts erreichen wir die gut erhaltenen Überreste des früher bedeutendsten Blei- und Zinkbergwerk und gehen nun den alten Schienen entlang hinauf bis zur sehr gut bewirtschafteten Schneeberghütte, die wir nach einer halben Stunde erreichen.

Reste der Schienenbahn auf denen die Eisenerze transportiert wurden
Reste der Schienenbahn auf denen die Eisenerze transportiert wurden

Rund um das Bergbaumuseum werden mehrfach am Tag Führungen angeboten, die teils am Schneeberg und größtenteils von Maiern aus (Ridnauntal bei Sterzing) angeboten werden, da sich das gesamte Bergbaugebiet vom Schneeberg im Passeiertal bis hinunter nach Ridnaun erstreckt, von wo aus die kostbaren Mineralien und Eisenerze seit dem Mittelalter bis vor einigen Jahrzehnten weitertransportiert wurden.

Die Knappensiedlung am Schneeberg
Die Knappensiedlung am Schneeberg

Bei dem Bergwerk am Schneeberg handelte es sich  um das höchstgelegendste Bergwerk Europas (2.000 – 2.500 m) und die  höchste Dauersiedlung Europas (2.355 m); zudem verfügte es über die längste Übertage-Förderanlage der Welt (27 km) und wurde erst 1967 aufgelassen. Das Bergwerk verfügte in seiner Blütezeit über 150 km Stollen und Schächte, die zum Teil heute noch begehbar sind, und beschäftigte an die 1.000 Knappen, die unter schwierigsten Bedingungen ihrer Arbeit im Winter wie im Sommer nachgingen.

Das Tourenziel nebst Bergbaumuseum ist auch für Kinder eine sehr interessante Abwechslung in Kombination mit einer faszinierenden  alpinen Bergwanderung. Zudem bietet die Führung vor Ort am Schneeberg den Kindern im Südtirol Urlaub die Möglichkeit, mit Hammer, Helm und Stirnlampe einige Gesteine selbst abzubauen und zu analysieren.